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Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen das Dorf Welschen Ennest vorstellen und etwas näherbringen. Hier sind wesentliche Informationen über das kulturelle Angebot unseres Dorfes zusammengestellt. Dieser Überblick soll eine Orientierungshilfe bieten und dazu beitragen, Ihr Interesse am vielfältig gestalteten Leben unseres Dorfes zu wecken.

 

Das Dorf Welschen Ennest liegt in einem Tal, unmittelbar an der Kammhöhe des Rothaargebirges, dieses mächtigen Grenzwalls, der uralte sächsische und fränkische Landschaft und Siedlung sowie Sprache und Kultur scheidet.

 

Der Name des Ortes lässt auf ein hohes Alter schließen. Er klingt fremd und hat immer zu allerlei Deutungen Anlass gegeben. Nach dem heutigen Stand der Forschungen deuten wir ihn so: "..der abseits (im Grenzwald) an enger Stelle liegende Ort.." Er wurde erstmals 1334 erwähnt.

 

Eine Deutung, die vielleicht nicht gerade ein Kompliment für den Ort ist, aber doch der besonderen geographischen Situation von Welschen Ennest entspricht. Über Jahrhunderte lag das Dorf an der Schnittstelle zwischen Kurköln und Nassau, an der Grenze zwischen Sauer- und Siegerland. Noch heute sind Reste des Grenzwalls am Ortsrand erhalten, den die Nassau-Siegener Grafen um 1420 anlegten. Nicht erst zur Zeit der Reformation führte die Grenze immer wieder zu Konflikten. Aus der Zeit um 1690 stammen die Grenzsteine zwischen Kurköln und Nassau, die bis heute erhalten sind.

Das Bild der Landschaft ändert sich vollkommen, wenn man durch das Lennetal ins Siegerland fährt. Die Berge, die aus dem engen Tal der Lenne steil in die Höhe ragen, treten hier zurück. Die Berge flachen ab, bis in Welschen Ennest die Passhöhe erreicht ist. Von dieser Kammhöhe (410 m Talsohle) beherrscht das 1695 Einwohner zählende Dorf die gesamte nähere Umgebung.

Mit dem Bau der Ruhr-Sieg-Eisenbahn ab 1861 und danach dem Anschluss von Seilbahnen aus dem Bergbaugebiet um Silberg erhielt der technische Fortschritt auch in Welschen Ennest eine neue Dimension.

Alter Grenzstein in Welschen Ennest

Doch schon lange vorher hatte sich ein anderer Wirtschaftszweig in Welschen Ennest zu den traditionell bäuerlichen Strukturen gesellt: Bereits im späten Mittelalter begannen Fuhrleute und Fernfrachtführer, den Handel und die Verarbeitung bisher unbekannter Waren nach Welschen Ennest zu bringen. Aus dieser Tradition wurde bereits 1794 von Damian Limper eine Weinhandlung gegründet. 1825 wurde die Tabakfabrik Neuhaus gegründet, die lange der größte Arbeitgeber im Ort war. Zu Beginn unseres Jahrhunderts strömte der Geruch frisch gerösteter Kaffeebohnen gleich aus mehreren Welschen Ennester Häusern. Erst vor wenigen Jahren wurde in Welschen Ennest die letzte Kaffeebohne geröstet. Bis 1959 existierte ein eigener Poststempel, der die Verbindung des Ortes mit den drei Genussmitteln in alle Welt trug.

 

In günstiger Verkehrslage leicht zu erreichen als Station der Ruhr-Sieg-Bahn, in nächster Nähe der Bahnhöfe Altenhundem und Kreuztal, angeschlossen an eine Autobuslinie, ist Welschen Ennest ein idealer Standort. Zahlreiche Firmen haben sich im Gewerbegebiet am Rande von Welschen Ennest niedergelassen.

Seicht ansteigende Wege zu den Höhen des Wolfshorns (642 m) und der Wolfhardt (626 m) mit herrlichen Ausblicken laden zur Begegnung mit Natur und Geschichte ein.

Ein über 50 km langes ausgebautes Wegenetz innerhalb des Gemeindebezirks bietet Gelegenheit zu bequemen Spaziergängen. Welschen Ennest ist durch seine Höhenlage der gegebene Ausgangspunkt für längere Kammwanderungen ins Rothaargebirge, ins nähere und weitere Sauerland und Siegerland, woran das Dorf durch drei sich hier kreuzende Hauptwanderstrecken des SGV, angeschlossen hat.

 

14 Vereine wollen nicht nur für sich, sondern auch für das Dorf und seine Gäste arbeiten. Sie tun dies durch Verschönerungsarbeiten, Veranstaltungen und Heimat-pflege.

Welschen Ennest hatte schon sehr früh eine Kapelle.  Die katholische Pfarrkirche wurde 1901/1902 errichtet.

Seit 1984 besteht in Welschen Ennest ein evangelisches Gemein-dezentrum, welches zugehörig zur Kirchen-gemeinde Krombach ist.

Katholische Kirche

erbaut 1901/1902

Welschen Ennest verfügt über einen Kindergarten, ein Montessori-Kinderhaus und eine Grundschule. Auch eine Gemeinschafts-Arztpraxis ist im Dorf ansässig. Für Einkäufe stehen ein Lebensmittelmarkt, ein Getränkehandel und ein Dorfladen mit Post- und Westlottoagentur sowie Textilreinigung zur Verfügung. Gastronomie und eine Vielzahl an ortsansässigen Vereinen und Freizeitaktionen runden das Angebot ab.

 

Es lohnt sich ein Besuch. Erleben Sie hier Geschichte, u. a. an alten Fachwerkhäusern mit ihren Inschriften, an Hohlwegen und Grenzpunkten. Nehmen Sie teil an geführten Wanderungen und Festen, wie z. B. unser Schützenfest.

Apropos Fachwerkhäuser: Nicht nur das Haus Limper-Berens, das vor einigen Jahren von Elmar Greiten mustergültig restauriert wurde, ist Zeuge einer bewegten Vergangenheit. Es lohnt sich, die alten Häuser im Ortskern und im Wolfshorn einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Frisch renoviert wurde  der Gasthof Wiegand (heute Pizzeria "Piccola") in der Ortsmitte.

 

An einem Haus im Wolfshorn wurde vor einigen Jahren eine Inschrift freigelegt: "Anno 1762 den 7 Julius in diesem Land ist Krich und Plag. Feuer und Hungersnot. Ein Copstück vor 4 Pfunt Brot..." berichtet der Erbauer der Nachwelt. Zur Zeit des siebenjährigen Krieges zwischen 1756 und 1763 machten hohe Abgaben und der Geldwertverfall den Welschen Ennestern zu schaffen. Ein Kopfstück entsprach zu dieser Zeit etwa 12 bis 14 Schillingen. Dies war ein Tageslohn!

 

Schon die Urkunde aus dem Jahr 1349 weist auf das alte Adelsgeschlecht derer von Bernkot hin, die den Beinamen Welschenengsten führten. In den Ahnentafeln des rheinischen und nassauischen Adels wurden die Ritter von Welschen Ennest, die zum Gefolge der Herren von Wildenburg gehörten, als blühendes und reich begütertes Geschlecht beschrieben. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts scheint das Geschlecht in männlicher Linie ausgestorben zu sein. Wenige Jahre zuvor war Burggraf Johann Wilhelm

Bernkot von Welschen-engsten hingegen noch an einer durchaus spekta-kulären Hochzeit beteiligt: Auf der Dillenburg heiratete er am 3. Dezember 1597 Christine von Dietz, Tochter der Anna von Sachsen.

Freilich war nicht Annas Ehemann Wilhelm von Oranien, sondern Jan Rubens Vater des unehelichen Kindes - und Jan Rubens war niemand geringeres als der Vater des berühmten Malers Peter Paul Rubens.

Wappen und Schild der Adeligen BERNKOTT, genannt WELSCHENENGST

 

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